Leider verzichten ältere Menschen häufig auf Sport, dabei ist gerade in diesem Alter regelmäßige Bewegung für Körper und Kopf von unschätzbarem Wert. Bereits ab dem 55. Lebensjahr bauen sich Muskeln bei Nichtbetätigung deutlich schneller ab als vorher, der Mensch verliert an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Wissenschaftliche Studie belegen, dass Menschen ab 60 in der Regel deutlich weniger Sport treiben als vorher. Dabei können gut trainierte 60. Jährige mindestens ebenso fit sein, wie mittelmäßig trainierte 40. Jährige. Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät um mit sportlicher Betätigung nochmal richtig durchzustarten!
Der Körper altert
Mit zunehmendem Alter laufen viele Prozesse im Körper nicht mehr so ab, wie in jungen Jahren. Vor allem Regenerationsprozesse, die den Körper stark und beweglich halten, verlangsamen sich. Dies hat auf zahlreichen Ebenen Konsequenzen:
- Knochen: Die Knochendichte im Körper nimmt im Alter kontinuierlich ab, die Knochen werden poröser. Dies ist zwar ein normaler Alterungsprozess, durch regelmäßige Beanspruchung des Skelettapparats kann er allerdings erheblich verlangsamt werden. Starke Knochen sind unverzichtbar für einen stabilen und ausbalancierten Körper.
- Muskeln: Mit zunehmendem Alter wird verstärkt Muskelmasse abgebaut und die noch vorhandenen Muskeln verlieren an Spannkraft und Festigkeit. Muskelabbau hat einen insgesamt instabilen Körper zur Folge, der anfälliger für Stürze ist und gleichzeitig im Falle einer entstandenen Verletzung schlechter heilt.
- Herz-Kreislauf-System: Mit zunehmendem Alter sinkt die Leistungsfunktion des Herzens und das Gefäßsystem verliert an Flexibilität. Auch die Sauerstoffaufnahme wird geringer. Durch Sport stärken Sie Ihr Herz-Kreislauf-System, kurbeln den Stoffwechsel wieder an und senken so das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erheblich.
- Koordination: Die Geschwindigkeit mit der Nervenreize ans Gehirn geleitet und dann in Muskelreaktionen umgesetzt werden, verlangsamt sich. Ebenso verschlechtert sich das Reaktionsvermögen. Dies hat eine zunehmende Einschränkung der Motorik zur Folge, vor allem, wenn Menschen dann in Inaktivität verfallen. Regelmäßige, leichte Bewegung und sogar Alltagsbetätigungen (wie Hausarbeit) schulen die motorischen Fähigkeiten.
- Gehirn: Verkalkungen im Gehirn sorgen dafür, dass sich die Botenstoffe schlechter austauschen können, daraus resultieren Vergesslichkeit, ein schlechter funktionierendes Kurzzeitgedächtnis bis hin zu Alzheimer und Demenz. Tatsächlich kann Sport bzw. regelmäßige Aktivität diesen Prozess aufhalten, da der Alterungsprozess gebremst und die Aktivität des Gehirns angekurbelt wird. Sportlich aktive Menschen erkranken wissenschaftlichen Studien zur Folge deutlich seltener an Demenz und Alzheimer. Für diesen Effekt reichen bereits 30 Minuten leichte körperliche Betätigung pro Woche.
- Gelenke: Ab dem 50. Lebensjahr schrumpfen Gelenkknorpel und Bandscheiben, Verkalkung belastet die Gelenke zusätzlich und die Flexibilität der Gelenke lässt rapide nach. Dies führt zu einer Einschränkung der Beweglichkeit des gesamten Körpers. Grundsätzlich gilt: Je weniger Gewicht auf die Gelenke einwirkt, also je schlanker der Mensch, desto weniger werden Knie, Hüfte und andere Gelenke strapaziert und abgenutzt.
Sportliche Aktivität: In der Ruhe liegt die Kraft!
Das wichtigste Vorab: Sportliche Betätigung im Alter sollte immer Ihrem Gesundheitszustand angepasst sein. Bevor Sie sportlich durchstarten ist es also ratsam gemeinsam mit Ihrem Hausarzt abzuklären, welches Sportprogramm für Sie am besten geeignet ist. Mutet man sich zu viel zu und überfordert den Körper, so kann dies genauso negative Konsequenzen haben wie zu viel Schonung. Grundsätzlich sollten Sie auch während des Trainings immer auf Ihren Körper hören: Man ist nicht jeden Tag gleich fit und leistungsfähig und wenn Sie sich während des Trainings unwohl fühlen, dann schalten Sie ruhig einen Ganz zurück oder brechen Sie das Training ab.
Die Mischung macht’s
Je älter Sie werden, desto mehr sollten Sie den Fokus auf Muskelerhalt bzw. Muskelaufbau legen und dazu ein leichtes Ausdauertraining kombinieren.
Die Muskelmasse zu erhalten hat vor allem deshalb höchste Priorität, weil die Muskulatur den gesamten Körper stützt und festigt. Achten Sie darauf, dass Sie wirklich den kompletten Körper stärken und nicht nur einzelne Partien. Beim Krafttraining bietet es sich an, auf viele Wiederholungen mit wenig Gewicht zu setzen, so erzielen Sie den Effekt des Muskelerhalts am besten.
Ausdauertraining ist der ideale Ausgleich zum Muskeltraining und hat vor allem das Ziel, dass der Stoffwechsel angekurbelt und das Herz-Kreislauf-System gestärkt wird. Nebenbei werden die Organe vermehrt mit Sauerstoff versorgt und können dadurch besser arbeiten. Zudem bringt Ausdauertraining häufig einen Gewichtsverlust mit sich, der sich wiederrum positiv auf Ihre Gelenke auswirkt. Ideal sind hier Sportarten wie Walking, Radfahren und Wandern.
Zusätzlich zum Kraft- und Ausdauertraining sollten Sie noch ein leichtes Koordinations- und Flexibilitätstraining in Ihren Sportplan integrieren. Damit stärken und trainieren Sie Ihre motorischen Fähigkeiten und halten den gesamten Körper beweglich. Dies dient besonders der Sturz- und Verletzungsprävention.
Lassen Sie sich anleiten
Wenn Sie sich bei dem Gedanken überfordert fühlen, ein geeignetes Trainingsprogramm zusammen zu stellen, lassen Sie sich von unseren erfahrenen Trainern helfen und beraten. Bei uns im Club stehen Ihnen nicht nur beim Erstellen eines geeigneten Programms unsere erfahrene Trainier beratend zur Seite, sondern diese begleiten Sie auch während Ihres Trainings und können Ihnen helfen, Bewegungen korrekt auszuführen.
Gute für die Psyche
Körperliche Aktivität wird nicht nur den Alterungsprozess Ihres Körpers verlangsamen und die Leistung Ihres Gehirns steigern, sondern auch einen erheblichen Beitrag zu Ihrem allgemeinen Wohlbefinden leisten. Wenn Sie sich gut und stark in Ihrem Körper fühlen, dann steigen auch die Lebenslust und die Freude an anderen Unternehmungen, die Lebensqualität erhält Aufschwung und Sie werden sich jünger und agiler fühlen. Daher: Nicht rasten und rosten, sondern besser die Freude an Bewegung (wieder)entdecken! In jedem Alter!